Abgebrochene Klinge steckte im Kopf: Achteinhalb Jahre Haft
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Ein Mann sticht immer wieder auf seine Ex-Partnerin ein. Bis die Klinge seines Messers abbricht und im Kopf der Frau stecken bleibt. Jetzt ist der 30-Jährige verurteilt worden.
Essen (dpa/lnw) - Nach einem lebensgefährlichen Messerangriff auf offener Straße ist ein Mann aus Essen am Freitag zu achteinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Der Angeklagte hatte am 1. September vergangenen Jahres in Essen mindestens 20 Mal auf seine Ex-Partnerin eingestochen - bis die Klinge seines Messers abbrach und im Kopf der Frau steckenblieb. Die Tat war von mehreren Augenzeugen beobachtet worden. Hintergrund war laut dem Urteil des Landgerichts Essen vom Freitag ein krankhafter Eifersuchts- und Verfolgungswahn. Der Angeklagte sei überzeugt gewesen, dass seine Ex-Partnerin fremd gegangen und er möglicherweise nicht der Vater ihrer Kinder sei. Das Urteil lautet auf Mordversuch.
Das Leben der Frau hatte nur durch eine Notoperation gerettet werden können. Die Lunge war durch Stichverletzungen kollabiert. Im Prozess hatte der aus Eritrea stammende Angeklagte die Tat zugegeben, eine Tötungsabsicht aber bestritten.
Ins Gefängnis muss der 30-Jährige aufgrund seiner schweren Wahnerkrankung trotz der verhängten Haftstrafe nicht. Die Richter haben gleichzeitig die unbefristete Unterbringung in der geschlossenen Psychiatrie angeordnet - zum Schutz der Allgemeinheit. Dort soll der Angeklagte nun behandelt werden. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.