383 anti-russische und 181 anti-ukrainische Straftaten
n-tv
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs richten sich vermehrt Straftaten hierzulande dezidiert gegen Russen oder auch Ukrainer. Bundesinnenministerin Faeser sieht die Gefahr, dass der Krieg in die Gesellschaft getragen wird. Zudem warnt sie vor einer Entwicklung bei Rechtsextremen.
Die Sicherheitsbehörden haben seit Kriegsbeginn in der Ukraine laut Angaben aus dem Bundesinnenministerium 383 anti-russische Straftaten und 181 anti-ukrainische Delikte in Deutschland gezählt. Das sind demnach überwiegend Beleidigungen, Sachbeschädigungen, aber auch einige Gewalttaten. "Dieser Krieg darf nicht auf dem Rücken von Ukrainern oder Russen in Deutschland ausgetragen werden", sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser den Zeitungen der Funke Mediengruppe hierzu. Die Sicherheitsbehörden würden "genau im Blick behalten, wie stark russische, aber auch ukrainische Staatsbürger in Deutschland in Gefahr sind", sagte die SPD-Politikerin.
Faeser unterstrich: "Wir müssen sehr genau darauf achten, dass dieser Krieg nicht in unsere Gesellschaft hineingetragen wird. Deswegen wehren wir uns so deutlich gegen russische Lügen und Propaganda."
Die Bundesinnenministerin warnte im Übrigen davor, dass Rechtsextremisten in Deutschland aus dem Krieg in der Ukraine politisches Kapital schlagen wollen. "Wir sehen auch, dass Rechtsextremisten den Krieg für sich nutzen wollen - so wie sie versuchen, jede Krise für ihre Hetze zu missbrauchen", so die SPD-Politikerin gegenüber den Funke-Zeitungen.