30 Jahre Bergwaldprojekt: Es braucht den Wolf und Menschen
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Die Klimakrise trifft die Wälder mit voller Wucht - Trockenstress, zu wenig Laub, Schädlinge. Zum Waldschutz gehört nicht nur die Aufforstung mit ursprünglichen Baumarten. Naturschützer drängen auch auf kleinere Maschinen und die Akzeptanz eines Räubers.
Würzburg (dpa/lby) - Nur jeder fünfte Baum ist in Deutschland gesund, und der Klimawandel setzt dem Wald weiter zu: Zur Rettung der Wälder braucht es nach Ansicht des seit 30 Jahren in Würzburg ansässigen Vereins Bergwaldprojekt ein Potpourri an Maßnahmen für naturnahe Waldnutzung. Dazu gehört für Hendrik von Riewel, Förster und Projektkoordinator des Naturschutzvereins, auch der Wolf, der durch seine Jagd bei der Reduzierung des Wildbestandes unterstützen könnte.
"Wildtiere finden in unserer Kulturlandschaft häufig optimale Lebensbedingungen vor", sagt von Riewel im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. "Es fehlt vielerorts eine an ökologischen Aspekten ausgerichtete Jagd", außerdem fehlten Fressfeinde. So vermehrten sich Rehe, Wildschweine und Co. schier unkontrolliert. Würde der Wolf in weniger dicht besiedelten Regionen wieder heimisch, würde dies dem Wald nützen. "Es ist auch gar nicht aufhaltbar - der Wolf kommt zurück." Er sei eine ökologisch wichtige und wertvolle Schlüsselart.
Deutschlandweit gibt es dem Bundeslandwirtschaftsministerium zufolge etwa 11,4 Millionen Hektar Wald. Damit sind rund 30 Prozent der Landesfläche bewaldet - vier von fünf Bäumen sind laut Waldzustandserhebung 2022 krank.