„Nichts hasst der Wähler mehr“
Die Welt
Die AfD-Spitzenkandidaten Weidel und Chrupalla streiten mit Parteichef Meuthen öffentlich über die Bewertung des Wahlergebnisses. Dass die Partei in Sachsen und Thüringen dominiert, lässt sich auch mit der Ablehnung von Corona-Politik und Impfungen erklären.
Zum Bruch kam es noch nicht. Anders als 2017, als die damalige AfD-Chefin Frauke Petry am Tag nach der Bundestagswahl vor der Bundespressekonferenz ihren Parteiaustritt erklärt und den Saal verlassen hatte, blieben am Montag alle AfD-Spitzenvertreter sitzen. Aber Eintracht herrschte zwischen Parteichef Jörg Meuthen auf der einen und dem Co-Vorsitzenden Tino Chrupalla sowie Alice Weidel als den beiden Spitzenkandidaten auf der anderen Seite überhaupt nicht.
Wie heftig die Grabenkämpfe in der Partei wieder entflammt sind, zeigte sich schon an der Bewertung des Wahlausgangs. „Ich bin stolz auf das Ergebnis“, sagte Chrupalla, aber Meuthen konstatierte, „dass wir erhebliche Stimmenverluste haben“, was man „nicht schönreden“ dürfe. Darauf Weidel: „Ich muss ganz klar sagen, dass ich mir das Ergebnis nicht schlechtreden lasse.“