„Ich will, dass auch morgen noch gutes Fleisch aus Deutschland auf unsere Tische kommt“
Die Welt
Agrarminister Cem Özdemir stellt sein fünfstufiges System für eine neue Tierwohlkennzeichnung vor – die er zunächst in der Schweinezucht etablieren will. Allerdings gibt es eine pressierende ungeklärte Frage zu dem Plan. Der Grünen-Politiker zeigt sich in dem Punkt fast trotzig.
Ein halbes Jahr lang hat er sich mit dem Thema Zeit gelassen. Nun drückt Cem Özdemir aufs Tempo. „Wir machen das jetzt“, sagte der Bundeslandwirtschaftsminister. „Die Tierwohlkennzeichnung kann nicht länger warten.“ Es gebe zwar einen Koalitionspartner, der „offensichtlich noch etwas mehr Zeit braucht“, sagte der Grüne mit erkennbarem Bezug auf Vorbehalte der FDP. Aber er müsse handeln: „Ich will, dass auch morgen noch gutes Fleisch aus Deutschland auf unsere Tische kommt.“
Sorgen sollen dafür die von Özdemir am Dienstag vorgestellten Eckpunkte zur „verpflichtenden staatlichen Tierhaltungskennzeichnung“. Der Minister will es im Laufe des Jahres 2023 zur Pflicht machen, dass bei Schweinefleisch aus Deutschland im Kühlregal und an der Bedientheke, im Onlinehandel und auf dem Wochenmarkt für die Verbraucher klar ist, aus welcher von fünf Haltungsstufen das Fleisch kommt.