„Durch die Corona-Politik kann es keine Harmonie geben. Ich sage das als geimpfter Arzt“
Die Welt
Hans-Georg Aschenbach gewann Olympiagold im Skispringen, floh nach der Karriere aus der DDR. In seinem zweiten Leben ist er praktizierender Arzt und warnt vor den Folgen der Corona-Politik: ein ungewöhnlich offenes Gespräch mit einem Pessimisten.
Noch immer sieht Hans-Georg Aschenbach aus, als würde er von den Schanzen dieser Welt fliegen, dabei liegt sein letzter Sprung von einem Bakken gut 40 Jahre zurück. Auch wenn der einst weltbeste Skispringer heute nicht mehr durch die Lüfte segelt, so ist ihm die frühere Vitalität und Dynamik erhalten geblieben. In jedem seiner klaren, oft (selbst-)kritischen Worte ist die Energie zu spüren, die den froh gelaunten, drahtigen Thüringer zum Olympiasieger aufstiegen ließ, die ihn ermutigte, ein gutes Jahr vor dem Mauerfall in den Westen zu fliehen, und die ihm die Kraft gab, sich unweit von Freiburg eine neue Existenz als niedergelassener Arzt aufzubauen. Als solcher warnt er nun vor den Folgen der Pandemie.
WELT AM SONNTAG: Herr Aschenbach, was bereitet Ihnen vor allem Kopfzerbrechen?