„Dieser Tag hat mein Leben zum Besseren verändert“
Die Welt
Schwimmer Alaa Maso flüchtete vor sechs Jahren aus Syrien. In Deutschland fand er eine neue Heimat und sprang nun für das Flüchtlingsteam in Tokio ins Becken. Hinter ihm liegt eine emotionale Woche - auch, weil er nach acht Monaten seinen Bruder wieder traf.
Als Alaa Maso die olympische Schwimmhalle in Tokio verlässt, könnte er glücklicher kaum sein: Bei der Eröffnungsfeier vor einer Woche gab es ein emotionales Wiedersehen mit seinem Bruder, soeben hatte er sich mit seinem Start über 50 Meter Freistil einen Kindheitstraum erfüllt, und nun geht er Seite an Seite mit seinem großen Vorbild, Frankreichs Olympiasieger Florent Manadou, hinaus und plaudert mit ihm. In Masos Hand: die weiße Badekappe des IOC-Flüchtlingsteams. „Das ist zwar hier in Tokio mein erstes und einziges Rennen gewesen, aber für mich war es der Anfang für neue Ziele. Dieser Tag hat mein Leben zum Besseren verändert“, sagt der 21-Jährige nach seinem Rennen im Gespräch mit WELT. „Es ist eine Ehre, dass ich für dieses Team starten und all die Flüchtlinge repräsentieren darf.“ Maso hatte sich einst gemeinsam mit seinem Bruder auf die Flucht gemacht. Auch dieser trat in Tokio an, allerdings für Syrien und im Triathlon. So erlebten sie zwar getrennt voneinander, aber dennoch einen gemeinsamen Traum.More Related News