„Bilder der Raute scheinen bedeutsamer als politische Konzepte“
Die Welt
Der ehemalige Verfassungsrichter Udo Di Fabio kritisiert die Oberflächlichkeit des Bundestagswahlkampfs. Dabei habe die Corona-Krise die zentrale Schwäche Deutschlands offengelegt. Er kritisiert, dass größere Zusammenhänge ausgeblendet würden.
WELT: Sie haben gerade eine Corona-Bilanz in Buchform verfasst, Herr Di Fabio. War die politische Grundentscheidung, zur Rettung von Menschenleben zentrale Teile der Gesellschaft stillzulegen, rechtlich vertretbar? Udo Di Fabio: Im Wesentlichen war das vertretbar. Ob die Maßnahmen immer konsistent waren, darüber kann man im Einzelnen diskutieren. Gesellschaft und Staat mussten lernen, mit einem unbekannten Virus umzugehen. Die Politik hat sich dabei als iteratives Geschäft erwiesen, sich Lösungen tastend angenähert, dabei hier und da auch Fehler gemacht – aber keinen wirklich großen. Was mir mehr Anlass zu Sorge gibt, ist etwas anderes.More Related News